Am Mittwoch, 02.09.2020 18 Uhr fand im Vereinshaus am Nordostufer des Mellensees eine Informationsveranstaltung statt, auf der der Geschäftsführer des Wasser- und Bodenverbandes Dahme-Notte, Torsten Woitke, über das Einzugsgebiet des Mellensees und Dr. Monika Jähkel von der AG See des Vereins zur topographischen und ökologischen Situation des Mellensees berichteten.
Herr Woitke erläuterte ausführlich die Problematik der Unterhaltung und Pflege des großen Kanalnetzes im Einzugsgebiet. Der Mellensee ist Teil der Seenkette, die im Zechsee beginnt und über den Gr. sowie Kl. Wünsdorfer See im Mellensee endet und in den Nottekanal führt. Das umfangreiche den Wasserstand regulierende Kanalnetzt ist mit diesen Seen aber auch mit dem Neuendorfer bzw. dem Sperenberger und mehreren kleinen Seen in der Gemeinde Am Mellensee verbunden. Insbesondere der Neue Graben, der Wünsdorfer Kanal und der Schneidegraben speisen den Mellensee. Vor allem die große Trockenheit der letzten Jahre führt mit der Absenkung des Grundwassers und der vermehrten Verdunstung zu großen Problemen. Mit Baumaßnahmen versucht der Wasser- und Bodenverband die natürlichen Verbindungen zu unterstützen und das Wasser in der Fläche zu halten.
Im Vortrag zum ökologischen Zustand des Mellensees, der auf den Daten des Landesamtes für Umwelt zum Jahr 2019 basierte, wurde deutlich, dass vor allem die Hitzeperioden für die hohe Belastung des Sees verantwortlich sind. Denn die langanhaltende Wärme und Sonnenintensität begünstigen die Vegetationszunahme einschließlich Algenwachstum und anschließende Abbauprozesse, die dazu führen, dass in den tieferen Wasserschichten der Sauerstoff verbraucht und aufgezehrt wird. Unter anoxischen (sauerstoffreichen) Bedingungen wird Fe3+ zu Fe2+, was bedingt, dass im Sediment gebundenes Phosphat frei wird, wie die sehr hohen Messwerte über Grund in den Hitzemonaten Juni und August 2019 mit nachgewiesener Anoxie zeigen. Das fördert weiteres Algenwachstum. Im Frühjahr sind möglicherweise Nitrat und Phosphor über die Zuflüsse bedeutsamer für den Nährstoffeintrag.
Am Ende beider Berichte wurde auf die Problematik des seit 1988 stillgelegten und verrohrten Mühlenfließes eingegangen, weshalb z.B. die sommerliche Algenblüte nicht mehr mit der vom Wind unterstützen Richtung abgeführt wird, sondern in der nordöstlichen Bucht verbleibt und den Nährstoffeintrag verstärkt. Deshalb ist die Verbesserung der Abflusssituation ein wichtiges Anliegen und Projektvorhaben des Vereins pro Mellensee, der neue engagierte Mitglieder sucht.